walter schulze-mittendorff - sieben todsuenden
walter schulze-mittendorff - sieben todsuenden
Der Tod und die Sieben Todsünden
6. Versteckt und verloren
Im Zweiten Weltkrieg, 1943, entschließt sich Walter Schulze-Mittendorff dazu der Initiative eines engen Freundes zu folgen, und vergräbt die acht Bronzen, in einer gemeinschaftlichen Aktion in einem nahegelegenen Garten. Gleich nach dem Krieg, 1945, graben die Freunde ihre Schätze aus und Walter Schulze-Mittendorff nimmt die acht Figuren wieder zu sich.
Ausgerechnet am Todestag seiner ersten Ehefrau, Elisabeth, 1949, bringt seine Hausangstellte aus unerfindlichen Gründen die acht Figuren zum Haus dieses Freundes. Natürlich bittet Walter Schulze-Mittendorff seinen Freund um die Rückgabe der Bronzefiguren, doch aus nicht nachzuvollziehenden Gründen schlägt die Bitte fehl. Die acht Miniaturen verbleiben in der Familie des Freundes und sind dort von der Öffentlichkeit unbemerkt, über Jahrzehnte bewahrt worden.
Doch zuvor sind die Bronzefiguren ein Jahr nach dem Krieg ein zweites Mal ausgestellt worden: 1946 in der Berlin-Wilmersdorfer Kunstausstellung „Auf befreiten Schwingen…“. In zwei Zeitungsartikeln, die über die Ausstellung berichten, wird auch auf die Kleingruppe Der Tod und die sieben Todsünden aufmerksam gemacht.
In der Täglichen Rundschau vom 24. April 1946 heißt es in dem Artikel „Auf befreiten Schwingen…“ Gang durch die Wilmersdorfer Kunstausstellung:
„Mit an erster Stelle genannt zu werden verdienen vor allem auch die Bronzen W. Schulze-Mittendorfs „Der Tod und die sieben Todsünden“. Ein grandioses, zeitloses Thema hat hier eine feinnervige künstlerische Gestaltung gefunden.“
Und Der Morgen vom 16. April 1946 schreibt in dem Artikel: Bunt und besinnlich, Berliner Frühjahrs-Kunstausstellungen:
„Da ist … vor allem aber W. Schulze-Mittendorfs Gestaltenfolge in Bronze „Der Tod und die sieben Todsünden“, mit der sich der Künstler in die Nähe zeitloser Meister stellt, denen eine tiefe moralische Besinnung eigen war, deren Beherzigung wir auch für die Kunst unserer Tage für verpflichtend halten. m--o“
,Der Morgen‘
vom 16. April 1946
,Tägliche Rundschau‘
vom 24. April 1946