walter schulze-mittendorff bio 11
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Walter Schulze-Mittendorff
11. Gedenkmedaille für Elsa Brandström
1920 erhält Walter Schulze-Mittendorff von der Deutschen Reichsregierung den Auftrag zu Ehren von Elsa Brandström eine Gedenkmedaille zu entwerfen, als Ausdruck des Dankes des deutschen Volkes. Die schwedische Krankenschwester des Roten Kreuzes hatte deutsche Kriegsgefangene in den Lagern Sibiriens aufopfernd gepflegt und war mutig für bessere Lagerverhältnisse eingetreten. Durch ihren selbstlosen Einsatz waren die Leiden tausender deutscher Kriegsgefangener gelindert und viele der Kriegsgefangenen vor dem sicheren qualvollen Tod bewahrt worden.
Elsa Brandström, die nach dem Krieg in Deutschland lebte, emigrierte 1934 in die USA, weil sie erkannt hatte, dass es in ihrer derzeitigen Heimat keine Aussicht mehr auf Menschlichkeit gab. In Amerika unterstützte sie nun die Flüchtlinge, die der Nazi-Terror vertrieben hatte, bei deren Eingliederung in das neue Leben. 1945, nach Ende des Zweiten Weltkriegs, sammelte sie Geld und Sachspenden für die Kinder im zerstörten Deutschland. Ihre Worte legen Zeugnis von ihrer Hingabe ab: „Die größte Vergeudung unseres Lebens besteht in der Liebe, die nicht gegeben wird.“
Am 17. Januar 1921 bekommt Walter Schulze-Mittendorff vom Auswärtigen Amt Berlin ein Dankesschreiben mit den folgenden Worten:
„Der deutsche Gesandte in Stockholm hat am zweiten Weihnachtsfeiertage Fräulein Brandström die von Ihnen gefertigte Plakette überreicht. Wie der Gesandte hierher mitgeteilt hat, war Fräulein Brandström sichtlich gerührt und hat gebeten, allen denen, die an dieser großen Auszeichnung beteiligt sind, ihren innigen Dank auszusprechen.
Indem ich auch Ihnen diesen Dank übermittle, benutze ich die Gelegenheit, um Sie zu Ihrem künstlerischen Erfolge aufrichtigst zu beglückwünschen.
gez. Haniel“
Berliner Illustrierte Zeitung, 9.Januar 1921
„Die Medaille, die der Schwedin Elsa Brandström im Auftrag der Deutschen Reichsregierung überreicht wurde. Die Medaille (vom Bildhauer Schulze-Mittendorff) trägt die Inschrift: „’In dankbarer Verehrung das deutsche Volk. Unvergeßlich bleibt ihr Wirken für die deutschen Kriegsgefangenen in Sibirien.‘“
Tägliche Rundschau, Ausgabe für Groß-Berlin,
Abend-Ausgabe, 29. Dezember 1920
Deutsche Allgemeine Zeitung, 11. Januar 1921