1. Der Maschinenmensch – seine Entstehung

Das Design formte er aus dem Moment heraus, direkt auf den Gipsabdruck der Schauspielerin Brigitte Helm; es floss aus ihm heraus. Hierin liegt wohl ein Hauptgrund für die starke Wirkung des Maschinenmenschen. Die Herausforderung bestand in der praktischen Umsetzung, sie machte ihm zunächst Kopfzerbrechen.

„Primat war in diesem Fall die Frage, „Welches Material“? Gedacht - zunächst Kupferblech - getrieben - um echtes Metall zu haben. Das hieß = Herstellung eines Modells in natürlicher Größe - Suchen und Auffinden eines geeigneten Treibziseleurs für die Ausführung. „Umständlich“ fand ich - als Fritz Lang mich für diese Arbeit interessierte. Aber welches Material wirklich? Der Zufall half.

Eine Werkstatt für Architekturmodelle leistete unbewusst entscheidende Hilfe. Mich führte eine andere Aufgabe dorthin. Eine kleine Pappschachtel mit der Aufschrift: „Plastisches Holz“ - „Muster ohne Wert“ - eine Postsendung also - erregte meine Aufmerksamkeit. Dieses „Muster ohne Wert“ - für jene Werkstatt ohne Interesse - bekam ich zur Verfügung. Eine Arbeitsprobe erbrachte sofort den Beweis - das Material zur Herstellung des „Maschinenmenschen“ war gefunden. „Plastisches Holz“ zeigte sich als eine knetbare Holzmasse - an der Luft sehr rasch erhärtend - mit der Möglichkeit der Bearbeitung - wie gewachsenes Holz.“

Walter Schulze-Mittendorff beschreibt sowohl die Selbstverständlichkeiten als auch die Herausforderungen bei der Erschaffung des Maschinenmenschen (1925). Dessen Erscheinung, die Form, entfaltete sich wie von selbst klar vor seinen Augen:

„Formprobleme? Nein!

Der Expressionismus lebte.

Die technische Form war als Motiv für die Malerei und Plastik entdeckt worden.“

„Eine Figurine habe ich gar nicht erst gemacht. Es wurde ein Gipsabdruck der B. Helm hergestellt – und darauf arbeitete ich direkt - die Figur, die natürlich in einzelne Teile zerlegbar war.“